Stadtradeln-Tour der Grünen entlang des zukünftigen Radschnellwegs zwischen Heidelberg und Schwetzingen

„Ein gutes Argument für den Umstieg vom Auto aufs Fahrrad“

Der zukünftige Radschnellweg zwischen Heidelberg und Schwetzingen stand im Mittelpunkt der Stadtradeln-Tour der Grünen in der Region. Die große Zahl an Radlerinnen und Radlern zeigte, wie hoch das Interesse der Bürgerschaft am Planungsstand und an der zukünftigen Wegführung des Radschnellweges ist.

Am Startpunkt, der Pfaffengrunder Terrasse  in der Bahnstadt, verdeutlichten Tour-Organisator Marc Böhmann, Grünen-Sprecher und Stadtrat in Eppelheim, und Christoph Rothfuß, Stadtrat in Heidelberg, die Zielsetzung des zukünftigen Radschnellweges: „Es geht vor allem darum, mit einer kreuzungsfreien und direkten Radverbindung Berufspendler/innen zum Umstieg vom Auto aufs Rad zu bewegen“, so Böhmann. „Die Machbarkeitsstudie von 2019 hat bereits eine Trasse entlang der historischen Maulbeerallee favorisiert. Hier, am Rand der Bahnstadt, wird es vermutlich einen Minikreisverkehr und dann eine Rampe Richtung Baumschulenweg geben“, erklärte Christoph Rothfuß und ergänzte: „Von der Bahnstadt aus wird dann Richtung Norden eine Verlängerung mit Brücken über die Bahngleise, den Autobahnstutzen und den Neckar ins Neuenheimer Feld gebaut.“

Dann machte sich die knapp 30 Radler große Gruppe auf den Weg Richtung Schwetzingen. „Die Machbarkeitsstudie empfiehlt, den Radschnellweg ab der Marktstraße als Fahrradstraße zu führen“, berichtete Böhmann. Auf Eppelheimer Gemarkung sind noch die Kreuzungspunkte mit der Rudolf-Wild-Straße und der Kirchheimer Straße sowie die Streckenführung am ASV zu klären. “Klar für uns Grüne in Eppelheim ist, dass der Radschnellweg nicht auf dem Bahndamm, sondern nur neben dem Bahndamm gebaut werden kann. Alles andere würde bedeuten, das Biotop des Bahndamms als Frischluftschneise und beliebtes Naherholungsgebiet unwiederbringlich zu zerstören“, so der Eppelheimer Stadtrat Marc Böhmann.

In der Feldmark zwischen Eppelheim und Plankstadt wurden die möglichen Streckenführungen dargestellt und diskutiert. „Für die Akzeptanz des Radschnellweges bei Berufspendler/innen ist vor allem die direkte Verbindung und die Vermeidung von Mischverkehren das Wichtigste. Deshalb sind wir eindeutig für eine Trassenführung entlang des Bahndamms und nicht durch die Birkighöfe oder über den noch weiter nördlich verlaufenden Brunnenweg“, unterstrichen Norbert Schön und Burkhard Maaß vom ADFC, die ebenfalls an der Tour teilnahmen. Trotzdem dürfen Insekten, Vögel, aber auch Reptilien und Kleinsäuger, die im Bereich der Maulbeerallee leben, nicht vergessen werden. „Schließlich haben wir hier die längste zusammenhängende Feldhecke im Rhein-Neckar-Kreis und einen wichtiges Biotop“, so die Schwetzinger Stadträtin und Sprecherin der Schwetzinger Grünen, Dr. Susanne Hierschbiel. Dass es lokale Ausgleichsmaßnahmen und ganz klare Vorgaben entlang des Radwegs geben muss, damit Insekten und Wildtiere nicht durch die Beleuchtung des Radweges nachts und im Winter gestört werden, ist für die Grünen der Region essentiell.

Auf Plankstadter Gemarkung warten auf die Planer/innen des Radschnellweges dann die größten Herausforderungen, nämlich wenn der Radschnellweg die Ostumfahrung Plankstadt, die Oftersheimer Landstraße, die Eisenbahnstraße und im Folgenden die B 535 kreuzen muss. „Die Straßenprojekte der letzten Jahrzehnte haben die Jahrhunderte alte Wegachse von Schwetzingen Richtung Heidelberg zerstört. Der Radschnellweg sollte vor allem mit einer Rad- und Fußgängerbrücke über die B 535 wieder eine kreuzungsfreie und direkte Verbindung entlang der historischen Achse schaffen“, erklärte der Landtagsabgeordnete und Umwelt-Staatssekretär Dr. Andre Baumann unter der großen Zustimmung der Teilnehmer/innen.

In Schwetzingen östlich des Bahnhofes, am Endpunkt des geplanten Radschnellweges, erläuterte die Schwetzinger Grünen-Sprecherin und Stadträtin Dr. Susanne Hierschbiel die bisherigen Pläne für den Kreuzungsbereich mit der Bruchhäuser Straße: „Hier soll es einen Kreisverkehr oder eine Ampellösung geben, wobei aus unserer Sicht ein Kreisverkehr vorzuziehen ist.“

Am Ende der Stadtradeln-Tour verwies der Umwelt-Staatssekretär Dr. Andre Baumann noch einmal auf den wichtigen Abwägungsprozess zwischen verkehrlichen Zielen und denen des Natur- und Artenschutzes beim Bau des Radschnellweges: „Alle eventuellen Belastungen für Flora und Fauna werden nach den gesetzlichen Vorschriften ausgeglichen“, so Baumann.

Viele Teilnehmer der Tour fuhren dann zusammen wieder zurück Richtung Plankstadt, Eppelheim und Heidelberg und genossen den lauen Sommerabend und den herrlichen Blick Richtung Königstuhl. „Ein solcher Radschnellweg entlang dieser naheliegenden Strecke wäre ein sehr wichtiger Baustein für den Radverkehr in der Region. Und ein schlagkräftiges Argument für den Umstieg vom Auto aufs Rad“, so ein Radler auf der Rückfahrt.